Zum 4. Juli 1776, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag

Heute ist der 4. Juli und damit der Amerikaner liebster Feiertag (oder einer der liebsten): Der Tag der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1776, mit der sie sich vom Kolionalherren, dem britischen Empire, lossagten und eben unabhängig wurden. Oder werden wollten, denn die Engländer ließen diese Bestrebungen nicht auf sich sitzen. Der Unabhängigkeitskrieg zog sich von 1775 mehrere Jahre hin und wurde erst 1783 mit dem Frieden von Paris offiziell beendet. Der Unabhängigkeitstag ist also eigentlich ein Konstrukt, das mit der historischen Wirklichkeit nicht so viel zu tun hatte.

Bei Kerzenschein durch das Kloster Alpirsbach

Dieses schöne Erlebnis ist erst zwei Wochen her, aber ich habe es schon fast wieder aus den Gedanken verloren. Das darf nicht sein! Deswegen halte ich es jetzt fest, für mich und die Nachwelt, und für jeden, der an so etwas vielleicht auch Interesse hätte: Ein Kloster mal völlig anders zu besichtigen – bei Nacht und Kerzenschein!

Der Hauptmann – Die tödliche Macht einer Uniform

Kurz vor Ende des Krieges findet ein junger Gefreiter auf der Flucht in einem verlassenen Auto die komplette Uniform eines Hauptmanns. Was für ein Glücksfall für Willi Herold – den es tatsächlich gab und dessen Geschichte der Film hier ganz in schwarz-weiß erzählt wird. Endlich warme Klamotten und Ersatz für seine löchrigen Stiefel, freut sich Herold. Spaßeshalber setzt er auch die Mütze auf und stolziert ein wenig herum. Aus dem völlig verdreckten und abgerissenen Frontsoldaten, der Bauern schon die Hühnereier aus dem Stall gestohlen hat, wird ein Respekt einflößender Hauptmann, der aussieht, als sei er geradewegs von der Offiziersschule gekommen. Bevor Herold sich entschließt, was er mit seinem neuen Look anstellen wird, kommt ein anderer Gefreiter heran und bittet, sich dem Kommando des vermeintlichen Hauptmanns unterstellen zu dürfen. Und so wird der 19jährige Gefreite Herold, mutmaßlicher Deserteur und Plünderer, zum zackigen Hauptmann hinter den Frontlinien mit Sonderauftrag „von ganz oben“.

Gespräch mit einem Sondler zwischen den Fronten

Im Archäologie-Studium habe ich an der Uni immer wieder gehört, dass Sondengänger „böse“ sind und historische Befunde stehlen oder zerstören. Mittlerweile weiß ich, dass diese Meinung vieler Professoren nicht grundsätzlich zutrifft und auch wichtige Hintergründe außen vor lässt. Viele Sondler möchten mit ihrem Hobby zur Forschung beitragen und den Landesdenkmalämtern helfen, haben aber unter Restriktionen zu leiden. Eine Zusammenarbeit ist möglich, aber aufgrund der vielen Vorurteile nicht immer leicht. Mit einem dieser zertifizierten Sondler war ich für ein paar Stunden unterwegs und habe mit ihm über die Problematiken gesprochen. Hier die Zusammenfassung des interessanten Gesprächs mit Ronnie :-)

Faszinierende VR-Erfahrung – Nefertaris Grabkammer

Stell dir vor, du stehst in einem dunklen, feucht-kühlen Raum mit Felswänden. Hinter dir führt eine steinerne Treppe nach oben, du hörst den Wind durchziehen. Die Wände der Kammer sind bunt mit Hieroglyphen und altägyptischen Motiven bemalt, beleuchtet nur von einer hell flackernden und laut knisternden Öllampe auf einem Absatz an der Wand. Ein paar Meter weiter siehst du eine Treppe, die durch den Fels weiter nach unten führt.

Es war einmal – Heidelberg vor 100 Jahren auf historischen Fotos

Rauchende Fabrikschlote mitten in der Heidelberger Altstadt? Ein seichter Neckar mit vielen Felsen und kleinen Inseln? Eine Kaiserstatue auf dem Uniplatz? So hast du Heidelberg noch nicht gesehen! Ich habe im Stadtarchiv nach alten Fotos geschaut und hier ein paar Vorher-Nachher-Bilder erstellt.

Die Darstellung Kleopatras in Assassins Creed Origins

Heute geht es wieder um Assassins Creed Origins, und zwar genauer um das Bild der Kleopatra, das hier vermittelt wird. Dazu habe ich kürzlich den Beitrag „Mainstream statt Quellenkritik“ gelesen. Hier bemängelt Autor Dom, der selbst Archäologie studierte, dass vor allem das Aussehen Kleopatras, aber auch ihr Charakter „mal wieder“ viel zu stereotypisch dargestellt wird – so, wie man sie schon aus unzähligen Filmen kennt. Ubisoft würde sich nicht nach den historischen Quellen richten. Stimmt das? Denn Dom lässt eine wichtige Gattung historischer Quellen außen vor: Die Schriftquellen. Diese Seite möchte ich heute beleuchten und damit halb auch Dom auf sein Posting antworten.

Von Indiana Jones, Archäologen und modernen Schatzsuchern

Selten sind die Fronten zwischen Fachleuten und Laien, die beide Interesse am selben Objekt haben, derart verhärtet wie zwischen Archäologen und Sondengängern mit ihren Metalldetektoren. Das Reizwort für die Archäologen lautet „Schatzsuche“, während Sondler sich häufig zu Unrecht kriminalisiert sehen. Dieser Beitrag behandelt diese tiefe Kluft – als “nicht aktive” Bachelor-Archäologin und wegen meiner Hohlweg-Videos mit vielen Sondler-Abonnenten auf YouTube befinde ich mich irgendwie mitten zwischen den Stühlen und darf mir daher ein Statement erlauben :D

Ausstellung in Ladenburg: Römer, Alemannen und Franken!

Heute darf ich mal was ankündigen bzw. ein wenig die Werbetrommel rühren: Ab dem 14. Oktober 2017 wird im Ladenburger Lobdengau-Museum wieder eine historische Ausstellung zu sehen sein: Große Welten – Kleine Welten. Sie behandelt die Zeit zwischen Römern und Karolingern im Lobdengau, also Ladenburg und der Region drumherum. Zwar war ich nicht, wie früher im Denkwerk-Projekt, direkt bei der Planung involviert, habe aber dennoch sporadisch ein wenig mitgearbeitet: Ein 3D-Modell und einige Karten für den Begleitband zur Ausstellung, LARES II, kommen von mir.

Wettlauf nach Berlin und die Schlacht um die Seelower Höhen 1945

Nach den unglaublichen Erfolgen der deutschen Armee in den ersten Kriegsjahren des 2. Weltkriegs hatte sich das Blatt ab 1942 langsam, aber sicher gewendet. 1944 gelang den (West-)Alliierten die Landung in der Normandie, von wo aus sie das Deutsche Reich nun von Westen bedrängten. Im Winter 1944/45 war der Krieg eigentlich schon längst verloren. Hitler hoffte dennoch auf ein Wunder, zB., dass sich die Alliierten gegenseitig an den Kragen gehen, und ließ die Wehrmacht alle Stellungen verbissen verteidigen. Hier geht es um die letzte große Schlacht des 2. Weltkriegs vor der Einnahme Berlins: Die Schlacht um die Seelower Höhen.

Was ist ein Hohlweg und warum sind Hohlwege interessant?

Ein Hohlweg ist ein unbefestigter Weg, der sich durch lange Nutzung mit Fahrzeugen und Erosionsprozesse tief in das Gelände eingeschnitten hat. Da im Mittelalter Straßen nicht befestigt waren, sind Hohlwege oft Relikte historischer Straßen, die man heute noch sehr häufig in Wäldern sehen kann. Auf dieser Seite erfahrt ihr, was ein Hohlweg ist und wie sie aussehen, wie sie entstehen, wo man sie findet und vieles mehr.

Der Verlauf von Straßen von der Römischen Zeit bis ins Mittelalter

Straßen sind für uns selbstverständlich, sie bringen uns schnell von A nach B. Ist ein Berg im Weg, fahren wir durch einen Tunnel. Brücken überspannen weite Täler. Und so führen Straßen möglichst schnell zum Ziel. Das war aber nicht immer so. Andere Zeiten hatten andere Ziele und andere Möglichkeiten und daher auch andere Anforderungen an den Verlauf von Straßen. Dass über Jahrhunderte viele Straßen sogar absichtlich auf Bergen statt im Tal verliefen, kann man sich kaum vorstellen.

[Video] Wie findet man historische Wege mit moderner Karte?

Am einfachsten findet ihr Hohlwege mit einer Lidar-basierten Reliefkarte, die manche Bundesländer schon anbieten. Dort springen einen die alten Wege fast schon an. Alten Wegen kann man auch mithilfe einer historischen Karte auf die Spur kommen kann. Allerdings hat man nicht immer eine gut aufgelöste Reliefkarte oder historisches Kartenmaterial zur Hand. Daher wäre es interessant, ob man historischen Straßen – optimalerweise als Hohlweg manifestiert – auch auf einer normalen Karte auf die Spur kommen kann. Dieses Video hält den Suchprozess fest und zeigt, worauf man bei der Suche nach Hohlwegen am heimischen Computer achten muss. Danach hab ich mich natürlich auch vor Ort umgeschaut. Das Resultat ist nicht ganz so astrein wie erhofft, aber auch kein Schlag ins Wasser. Am Ende besuche ich die verwunschen wirkende Ruine der mittelalterlichen, romanischen Wallfahrtskapelle St. Maria in Lichtenklingen und lass dort auch die Drohne aufsteigen.

Neues Video: Wege in die Vergangenheit!

Habe heute endlich mein neuestes cineastisches Meisterwerk fertiggestellt: 23 Minuten Film über die frühe Heidelberger Geschichte und historische Wege in der Umgebung. Und hier zur Premiere: Dieses Video ist aufgrund deiner Datenschutzeinstellungen gesperrt. Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren