Lifeless Planet sorgt für Gänsehautmomente

Das hier wird kein Spiele-Review wie üblich, dafür ist das Spiel, um das es geht, zu klein. Ich wollte nur dich, den Leser, an meiner Freude mit Lifeless Planet teilhaben lassen. Und darüber berichten, wie schön es ist, mal aus „keinen Erwartungen“ komplett positiv überrascht zu werden.

Also, was war los?

Der Epic Games Store bringt immer mal wieder Spiele für kurze Zeit kostenlos. Da sind große Kracher dabei, wie GTA V, aber auch immer wieder mal Indie-Spiele, von denen man vielleicht noch nicht so sehr gehört hat. Ich hatte gerade ein bisschen Spiele-Leerlauf und hab mir einfach mal ein solches rausgegriffen.

Ohne Erwartungen mal ausprobiert

Lifeless Planet ist schon sechs Jahre alt, ich hatte noch nie davon gehört – aber die Beschreibung klang interessant:

Wir sollen zusammen mit zwei weiteren Astronauten einen fremden Planeten erkunden, der eigentlich als erdähnlich eingestuft wurde. Allerdings geht von Anfang an alles schief. Die Landekapsel stürzt ab, wir wachen ganz allein in der Wüste neben der zerstörten Landekapsel auf, die restliche Crew ist verschwunden. Also machen wir uns auf die Suche nach unseren Leuten und folgen ihren Spuren durch die Einöde… bis wir auf einmal auf Telegrafenmasten und eine verlassene russische Stadt treffen. Auf einem Planeten, den eigentlich kein Mensch zuvor betreten haben sollte!

Lifeless Planet
Merkwürdige Hinterlassenschaften in Lifeless Planet – das Wasserzeichen ist auf dem Bild, weil es ein Screenshot aus meinem Walkthrough-Video ist (siehe weiter unten)

Eigentlich hatte ich vor, nur einen kleinen Blick rein zu werfen und vielleicht eine oder zwei Spielfolgen auf YouTube zu senden, um dann eine Empfehlung zu geben, ob es sich lohnt, das kostenlose Spiel runterzuladen, oder eben nicht.

Zuvor hatte ich ganz grob mal geschaut, was das Spiel für Rezensionen bekommen hat – Gamestar sagt, es sei eine „ermüdende Reise“, aber auf Steam gibt es rund vier Sterne bei über 2000 Bewertungen und die Google-Reviews bringen sogar eine Bewertung von 89 %.

So geht Storytelling!

Aber dann hat mich Lifeless Planet schon in den ersten dreißig Minuten so neugierig gemacht, dass gleich klar war: Da reicht eine Folge oder auch zwei oder drei nicht aus! Ich wollte einfach wissen, was mit unserer Crew passiert ist. Dann hatte unser Protagonist eine merkwürdige Halluzination, über die ich mehr erfahren wollte. Und dann stieß ich auf die verlassene Stadt, in der sich beängstigende Dinge ereigneten.

Und so lautet die Frage, die uns das ganze Spiel über begleitet: Was zum Donnerwetter geht hier eigentlich vor?

Einfach aufhören – das war nicht möglich :D Nach und nach erfahren wir auch Details aus der Vergangenheit des Astronauten, den wir übrigens ausschließlich im Astronautenanzug sehen – und das alles in wohldosierten Häppchen, die zum Miträtseln anregen.

Obwohl Lifeless Planet tatsächlich ein recht beschränktes Spielerlebnis bietet – die Umgebung ist ziemlich karg, die Möglichkeiten unseres namenlosen Astronauten sehr beschränkt und die Handlung ist komplett linear – hat das Spiel eine große Stärke: Die Story. Es bleibt immer spannend, neue Hinweise führen meist zu neuen Fragen und ich konnte kaum die nächsten Entwicklungen abwarten.

Die Antworten auf unsere Fragen bekommen wir einerseits aus russischen Logs, die wir hin und wieder finden, aber auch durch die Geschehnisse, die sich direkt vor unseren Augen abspielen. Dabei kommen auch kurze Videosequenzen zum Einsatz, die vor allem im späteren Verlauf bei mir durchaus für etwas Gänsehaut verursacht haben.

Auch die musikalische Untermalung passt gut und außerdem kommen manchmal ein paar kleinere Schreckmomente hinzu. Lifeless Planet spart jedenfalls nicht mit Drama (im positiven Sinne ^^).

Lifeless Planet
Der Lifeless Planet in der Abenddämmerung

Sporadisches Leveldesign

Es gibt keine offene Welt, der Astronaut hat kein Inventar, es gibt im Grunde kein Interface (ist auch mal schön – keine überflüssigen Anzeigen), keine Karte, keine Lebensanzeige, keine Wegpunkte („gehe dahin, sammle dies“). Die Spielwelt ist linear, es gibt nur einen Weg, dem wir folgen können. Manchmal müssen wir allerdings ein wenig danach suchen oder ihn erst mit Sprengstoff, den wir vor Ort finden, oder mittels verschiedener Mechanismen freilegen.

Lifeless Planet
Manche Artefakte funktionieren noch

Und genau diese Einfachheit fand ich sehr ansprechend: Weniger kann auch mehr sein! Kein frustriertes ewiges Suchen nach irgendeinem Gegenstand, kein Verlaufen in einem Labyrinth. Hin und wieder ist es nötig, die Umgebung zu beobachten und ein bisschen was auszuprobieren, aber unfair fand ich es nie. Manchmal allerdings ist es auch nötig, erst ein paar mal zu sterben, bevor sich der richtige Weg offenbart. Die häufigste Todesursache ist dabei trotz des Jetpacks, das wir tragen, Fallschaden ^^

Wir bewegen uns im Laufe der etwa vier oder fünf Spielstunden, die Lifeless Planet bietet, durch verschiedene „Level“. Das Spiel speichert selbstständig an verschiedenen Speicherpunkten – sterben wir, werden wir zum letzten Punkt zurückgesetzt. Viel Zeit verliert man dabei nicht. Die „Level“, oder sagen wir lieber „Reiseabschnitte“, sind einfach gehalten, bieten aber durchaus Variation.

Mehr möchte ich gar nicht zum Spiel verraten. Wer möchte, kann sich mein Let’s Play unten anschauen, dort seht ihr mein Walkthrough über den „leblosen Planeten“ in insgesamt neun rund 30-minütigen Folgen :D

YouTube

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Zusammenfassung zu Lifeless Planet

Und so behalte ich die Woche, die ich mit Lifeless Planet Spaß hatte, in sehr guter Erinnerung: Ich freute mich darauf, täglich eine neue Folge zu spielen und war gespannt, was weiter passiert. Die bohrenden Fragen, die neue Entwicklungen im Spiel hinterließen, verfolgten mich teilweise bis in die Nacht. Und das muss schon etwas bedeuten :D

Also, die Moral der Geschichte: Es müssen nicht immer Open World, ein volles Questbuch, tausend sammelbare Gegenstände und komplexe Entscheidungen sein. Es geht auch einfacher!

Lifeless Planet
Eine Mordor-artige Landschaft in Lifeless Planet

Und gerade Indie-Spiele bringen eigene und neue Ideen, nicht das plattgewalzte Gameplay aus zig Fortsetzungen großer Spiele-Franchises. Ruhig mal in ein unbekanntes Spiel reinschauen – Epic Games macht es mit den kostenlosen Spielen sowieso einfach.

Regulär kostet Lifeless Planet übrigens rund 20 €. Das wäre mir allerdings dann doch auch fast schon wieder zuviel für die relativ kurze Spielzeit, die ihr locker an einem Nachmittag runterreißen könnt.

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