Elder Scrolls Online

Elder Scrolls Online ist ein Online-Rollenspiel, das auf der Elder-Scrolls-Rollenspielserie basiert. Während die bisherigen Elder-Scrolls-Titel wie Oblivion und Skyrim Singleplayer sind, funktioniert ESO als Massive-Multiplayer-Online-Rollenspiel, im weitesten Sinne wie World of Warcraft, Guild Wars & Co.
Das Grundspiel muss man sich kaufen, seit März 2015 ist das Spiel aber „free to play“, dh. ohne monatliche Kosten verbunden. Dafür gibt es einen Itemshop, der – wie es sich in letzter Zeit eingebürgert hat – v.a. kosmetische Gegenstände wie andere Reittiere, Kostüme usw. anbietet.

Grundsätzlich kann man das Spiel sehr gut alleine durchspielen. Zumindest für Dungeons (Instanzen) sollte man sich allerdings eher einer Gruppe anschließen.

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Elder Scrolls Online

Die Geschichte

Grundsätzlich geht es darum, dass Molag Bal, ein böser Daedra-Fürst, die Welt versklaven will etc etc, das übliche Gut gegen Böse eben. Du bist der Held, der einzige, der Molag Bal aufhalten kann. Diese Gefahr äußert sich in der Spielwelt nur dadurch, dass an bestimmten Stellen immer wieder große „Anker“ aus dem Himmel fallen. Damit will Molag Bal Tamriel an seine eigene Welt festketten und zu sich ziehen. Die Hintergrundgeschichte ist sehr schwach. Um diese Anker stehen dann ein paar Daedra-Viecher herum. Die kann man zu zweit oder mit höherem Level einfach umhauen, dann verschwindet der Anker und 10 Minuten lang ist Ruhe hier, bis ein neuer Anker an der selben Stelle erscheint. Etwas irritierend ist es, dass auch nachdem man Molag Bal besiegt hat, man dennoch überall auf der Welt über dessen Anker stolpern kann .. :D Aber naja, die Hauptgeschichte beinhaltet weniger, diese Anker zu zerstören, sondern man muss Verbündete (NPCs) suchen und sich auf den großen Kampf gegen Molag Bal in einer anderen Dimension vorbereiten. Das ist dann auch wirklich ganz episch.

Neben der Hauptgeschichte gibt es unzählige Nebenquests, die man erledigen kann. Es dauert seine Zeit, bis man ganze Gebietskarten durchgespielt hat, dh. jede Quest erledigt, alle Orte entdeckt, alle Bosse getötet usw.

Gameplay

Ich spiele meist alleine und richte meinen Charakter entsprechend darauf ein, dass er alleine gut klarkommt: Meine Magierin kann sowohl gut Einzel- oder Gruppenschaden machen, kann sich heilen und kann zur Not auch Begleiter beschwören, die den Schaden auffangen. Ich komme also ganz gut klar.
Man ist auch nicht sonderlich an seine Klasse gebunden. Die vier wählbaren Klassen bringen zwar ein Set von eigenen Skills mit – jeweils 3 Talentbäume mit jeweils 5 oder 6 Fähigkeiten + zusätzliche passive Boni. Die kann man skillen und nutzen, oder auch nicht.
Daneben verfügt jede Waffenklasse (Langschwert, Schwert & Schild, Heilerstab, Zerstörungsstab, Bogen,…) über einen eigenen „Talentbaum“ mit 5-6 Skills plus Passivboni, und die kann jeder nutzen, egal welche Klasse. Und: Ab Level 15 kann man auch im Kampf zwischen zwei Waffensets wechseln, so dass man im Kampf auf die Skills von zwei Waffen plus natürlich die Klasseneigenen zurückgreifen kann.
Außerdem kann jede Klasse auch jede Rüstungsart – leicht, mittel, schwer – tragen, so dass man in der Spielweise seines Charakters sehr frei ist.
Man kann den Magier als puren Magier spielen: leichte Rüstung und Stäbe. Oder man spielt ihn wie ich als Kampfmagier mit schwerer Rüstung und Zweihand-Schwert sowie Heilstab. Hat man keine Lust mehr auf den Spielstil oder benötigt man für einen bestimmten Kampf andere Skills, dann kann man sich durch die verschiedenen Waffensets komplett darauf einstellen.
Das einzige, was man benötigt, um Skills zu skillen, sind Fertigkeitspunkte. Die bekommt man für jedes neue Level, für bestimmte Quests und für jeweils drei gesammelte Himmelsscherben, die überall in der Welt zu finden sind.

ESO ist zwar ein MMORPG, hat aber mit WoW und Konsorten nicht so viel zu tun. Es spielt sich mehr wie ein Singleplayer. Nehmen wir WoW und Skyrim als Vergleichsgruppe. Anders als in WoW kann man das Interface nicht komplett konfigurieren. Wie in Guild Wars 2 hat man nur 2x 5 Skill-Slots (+1 Ultimate-Skill) zur Verfügung, die man allerdings frei belegen kann. Anders als in WoW kann man nicht jeden verfügbaren Skill irgendwo platzieren und so theoretisch jederzeit darauf zugreifen.
Anders als in WoW kann man Gegner nicht anvisieren – das Visieren funktioniert wie in Skyrim: Man zielt auf den Gegner, der einen vor den Focus läuft. Das macht es manchmal schwer, den Überblick zu behalten und gezielt im Getümmel einen bestimmten Gegner zu erledigen.
Beim Heilen (mit dem Heilstab) ist das weniger problematisch, die Skills sind sowieso nicht zielgerichtet. Sie treffen „alle in einem Kegel vor dir“, „die zwei am Schwersten verletzten Ziele“ oder „alle im Umkreis“.

ESO wird gern auch als „Skyrim online“ bezeichnet – aber auch das stimmt nicht ganz. Skyrim ist ein Singleplayer und kann sich dementsprechend voll auf das spezielle Abenteuer eines einzigen Helden konzentrieren. In ESO sind wir ja alle Helden. Inzwischen kann man auch stehlen und dafür ein Kopfgeld kassieren (habs noch nicht probiert), aber insgesamt kann man nicht einfach jedes Teil in der Welt mitnehmen oder beliebig NPCs umpusten.

Je nach gewählter Rasse startet man in einer der drei Fraktionen (im Spiel heissen sie Bündnisse). Die Bündnisse beherrschen jeweils ihre eigene Gebiete, und man sieht während der Hauptgeschichte nur die Gebiete des eigenen Bündnisses. Und es ist wahnsinnig groß… Hat man die Hauptgeschichte durch, so um Level 50, hat man erst das Gebiet von einem der drei Bündnisse gesehen. Erst nach dem Sieg über Molag Bal wird man in eines der beiden anderen Bündnisgebiete geschickt. Ich habe selbst nichtmal die Hälfte der ganzen Welt gesehen, und ich habe schon echt viel gespielt :D

Grafik und Ambiente

Für ein MMORPG hat das Spiel eine fantastische Grafik. Ich staune immer wieder über diese wunderschön gestaltete Welt. Die Landschaften sind der Wahnsinn, es gibt unglaublich schöne Wettereffekte. Okay, es kann nicht an Skyrim ranreichen (auf Ultra sieht Skyrim aus Ende 2011 noch immer besser aus als ESO aus 2014). Dennoch ist ESO wohl das schönste MMORPG des Genres (ich kenne keine anderen Genres :D).
Die NPC-Stimmen wiederholen sich immer wieder, so hört man immer wieder dieselben Stimmen, auch bei unterschiedlichen Rassen. Das macht allerdings nicht so viel aus. Die Dialoge sind alle vertont (allerdings nicht die eigene Stimme, man klickt lediglich auf eine Antwort und der NPC antwortet dann verbal darauf), die NPCs bewegen sich halbwegs glaubwürdig und die Quests sind keine puren „Hole 10 x und 5 Y, und komme dann wieder“. Im Grunde läuft es natürlich immer auf irgendwelche Aufgaben heraus wie sammle dies, rette das, mach das an/aus. Aber man hat nicht das Gefühl des Farmens. Man kann schneller (nur dem Pfeil folgen, Dialoge wegklicken) oder langsamer spielen (zuhören, unterwegs erkunden, sich auf die Story einlassen).

Fazit

Grundsätzlich kann man sagen, dass ESO ein Kompromiss zwischen Singleplayer und MMORPG ist. Meiner Meinung nach ein gelungener Kompromiss. Wenn man knallhart raiden gehen will und maximalen Anspruch für die Gruppe sucht, geht man WoW zocken. WoW kann das und besser als dort wird man wohl so nicht spielen können. Wenn man Wert auf mehr Charakterentwicklung, eigene Geschichte und „machen was man will“ legt, und dennoch nicht alleine spielen will, dann ist ESO super.
Das Spiel ist was für Quester, für Entdecker und Genießer. Weniger was für Leute, die möglichst schnell alles gemacht haben wollen, um dann im Endgame zu stehen und zusammen fette Raids zu machen.
Nachdem ESO nun kostenlos spielbar ist, ist das Spiel unbedingt zu empfehlen für alle, die es entspannend finden, sich mal einfach einzuloggen, ein paar Quests zu machen und die Gegend zu genießen. Aber Skyrim schon durch haben oder doch gerne ab und zu mal auf andere treffen oder mit anderen spielen :D

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