Rome: Serienempfehlung

Wir haben gestern mal wieder die Serie „Rome“ beendet und ich dachte, dass es sich doch durchaus lohnen würde, darüber mal was zu schreiben :D

Die Serie ist FSK 18, aber mehr wegen freizügiger Szenen als wegen Gewaltdarstellungen. Zusammen mit den Intrigen, Schlachten, unflätigen Sprüchen („Blut und Pisse!“) und opulenten Kulissen erinnert Rome durchaus an Game of Thrones – nur, dass Rome Jahre älter ist.

Trotz einiger historischer Abweichungen ist die Serie Rome richtig gut.

Grobe Handlung in Rome

Rome Poster

Die Geschichte der Serie basiert auf wahrer historischer Geschichte. Sie behandelt die sehr wichtige Phase der römischen Geschichte, in der die römischen „res publica“, die Republik, immer mehr im Bürgerkrieg versinkt und schließlich Octavius Caesar, der spätere Kaiser Augustus, als Sieger hervorgeht.

Augustus begründet damit das über Jahrhunderte andauernde römische Kaisertum, das die europäische Geschichte bis weit in die Neuzeit geprägt hat und dessen Erbe noch immer überall zu sehen ist.

In dieser Zeit passieren viele spannende Ereignisse, die die Geschichte nachhaltig prägen.

  • Kriege und erfolgreiche/erfolglose Feldherren
  • Verrat
  • politische Intrigen
  • Verbündete, aus denen Feinde werden
  • die folgenreiche Affären zweier Römer mit der ägyptischen Königin Kleopatra…

Die Geschichte gibt genügend Stoff für mehrere Serien her. Es mangelt also nicht an einer spannenden Handlung und interessanten Charakteren!

Große Persönlichkeiten und der „kleine Mann“

Aber zurück zur Serie. Von diesen Protagonisten und Schlagworten hat jeder schon mal gehört: Julius Caesar, Gallischer Krieg, „den Rubicon überschreiten“, Cicero, Königin Kleopatra, Octavius / später Kaiser Augustus, Markus Antonius, König Herodes. All das wird thematisiert, denn diese Personen und Ereignisse haben für die Zeit, in der die Serie spielt – manche auch weit darüber hinaus – eine große Bedeutung.

Das klingt nun so, als würden hier nur die mächtigen Menschen und die großen militärischen und politischen Entwicklungen der Zeit beleuchtet werden. Das stimmt allerdings nicht – parallel, und teilweise überlappend, richtet sich der Blick auch auf die „kleinen Leute“.

Dafür stehen die beiden historisch unbekannten Legionäre Lucius Vorenus (Kevin McKidd) und Titus Pullo (Ray Stevenson) bereit. Die Namen der beiden werden tatsächlich zwar kurz in Caesars „Gallischer Krieg“ erwähnt, über die Personen ist sonst aber nichts bekannt. Sie sind immer nah an den großen Ereignissen und beeiflussen sie teilweise auch, aber sie handeln aus anderen Motiven und in einem kleineren Rahmen.

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Aus dieser Perspektive geht es mehr um das Leben der Menschen in der Millionenstadt Rom, um

  • ihre Familie
  • ihre Perspektiven
  • Gottesfürchtigkeit
  • Mord und Totschlag in den Straßen
  • Konflikte mit mafiösen Strukturen in der Stadt
  • Hungersnöte
  • sonstige Probleme des Alltags

Dieses „kleine“ Leben entwickelt sich in Rome tatsächlich parallel zum Leben der „Großen“: Gibt Atia (Polly Walker), die Mutter von Octavian, einen prächtigen Empfang für die wichtigen Personen, feiert gleichzeitig Lucius Vorenus mit seinen Nachbarn ein Fest. Stirbt ein wichtiger Adeliger, stirbt auch eine für Vorenus wichtige Person.

Historischer Rahmen

Die Handlung in Rome beginnt mit der Schlacht von Alesia 52 v. Chr., in der Julius Caesar den gallischen Anführer Vercingetorix vernichtend schlagen und gefangen nehmen kann. Sie erstreckt sich dann bis ins Jahr 29 v. Chr., als Octavian/Augustus als mächtiger Mann Roms seinen Triumphzug feiert.

In den beiden Staffeln mit insgesamt 22 Folgen à 60 Minuten wird diese Zeit von 23 Jahren allerdings auf ein paar Jahre zusammenkomprimiert. Viele historische Ereignisse werden dafür weggelassen oder auch leicht verschoben, um die Handlung besser auf die Stadt Rom und die Charaktere konzentrieren zu können.

Dennoch hält sich Rome rfreulicherweise in der Quintessenz an die tatsächlichen, historisch belegten Ereignisse. Auf diese Weise kann man als Zuschauer tatsächlich auch ein wenig Allgemeinwissen mitnehmen. Rome haucht den Personen und Orten aus dem Geschichtsunterricht Leben ein.

Wie genau die Inhalte der Serie tatsächlich stimmen, erfahrt ihr in meinem vollbespoilerten Vergleich der historischen Wirklichkeit mit der Serie Rome :D

Trotz der Abweichungen bin ich aber voll des Lobes für Rome und würde unbedingt empfehlen, die Serie anzuschauen.

Calpurnia, Antonius und Atia beim Begräbnis des Caesar
Calpurnia, Antonius und Atia beim Begräbnis des Caesar

So viel Lob! – Meine Wertung

Vergleich mit Game of Thrones

Entstanden ist eine Serie, die nicht nur mit ihren Requisiten und die Darstellung der Stadt Rom kurz vor der Zeitenwende glänzt. Sie wirkt sehr viel belebter, dreckiger und authentischer als z.B. die Städte in der „Spartacus“-Serie (über deren historische Authentizität wollen wir aber auch nicht reden!).

Rome braucht auch den Vergleich mit dem Publikumsliebling „Game of Thrones“ nicht zu scheuen. Natürlich bringt Rome es nur auf zwei Staffeln, während Game of Thrones nun in die 7. Staffel geht. Außerdem ist Rome schon ein paar Jährchen älter (2005).

Doch in beiden Shows gibt es muntere

  • Intrigen
  • Schlachten
  • Trinkgelage
  • Fluchereien
  • verführerische Herrscherinnen
  • schockierende Gewalt- und Sexdarstellungen

Zwar hat Rome keine Drachen zu bieten, aber dafür darf man sich stets bewusst machen, dass Rome auf der Wirklichkeit basiert.

Und, nicht zu vergessen: Wer hat eigentlich die „Mauer“ erfunden? Schaut euch einmal den Plan von Großbritannien an. Dort, wo in Game of Thrones die Mauer der Nachtwache verläuft, baute der römische Kaiser Hadrian vor knapp 2000 Jahren den Hadrianswall. Eine Mauer, die die wilden Stämme nördlich der Grenze fernhalten sollte.

Manche Rome-Schauspieler dürften euch übrigens auch aus Game aus Thrones bekannt vorkommen:

  • Ciarán Hinds (Caesar) spielt dort Manke Rayer, den König jenseits der Mauer
  • Tobias Menzies (Caesarmörder Brutus) ist Edmure Tully, Onkel der Stark-Kinder
  • Indira Varma (Vorenus‘ Frau Niobe) gibt die Ellaria Sand, Geliebte von Oberyn Martell

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Details und Atmosphäre

Es kommt auf die Details an, und auf diese haben die Macher sehr geachtet. Beispielsweise wurden tatsächlich kleine Bleitäfelchen mit Flüchen darauf gefunden – Servilia verflucht auf diese Weise in einer Szene ihre Widersacherin. Auch die oft gezeigten Graffiti an den Hausmauern sind ein wichtiges Detail der römischen Gesellschaft.

Weiteren Schliff bekommt die Serie durch die Dialoge und Wortwahl: Flüche wie „Bei Jupiters Stein!“, „Pisse und Blut!“ oder „Bei den Göttern“ lassen die Atmosphäre sehr authentisch wirken.

Auch die Charaktere sind hervorragend besetzt und kommen sehr interessant rüber. Offenbar sind kompetente Historiker als Berater am Werk gewesen. Die überlieferten Charakterzüge der bekannten Persönlichkeiten setzt die Serie meist sehr treffend um. Auch, wenn es Änderungen in den Details gibt, erhalten wir ein sehr stimmiges Gesamtbild!

Meiner Meinung nach ist die Serie Rome eine der besten Serien überhaupt.

Cicero spricht im Senat
Cicero spricht im Senat

Gründe, die Serie zu sehen

  • Allgemeinbildung in Geschichte – im Gegensatz zu „Vikings“ kann man hier tatsächlich grundsätzlich Wissen mitnehmen
  • Kleidung/Rüstung und Lebensweise der Römer. Nirgends fallen Togafalten so schön wie hier!
  • Spannende Geschichte
  • Hervorragende Schauspieler
  • Marcus Antonius – weniger bekannt als viele andere Charaktere, aber meiner Meinung nach eine der interessantesten historischen Persönlichkeiten überhaupt
  • Sie ist sehr gut! :D
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