Multicopter/Drohne: DJI Phantom 3

Man könnte es als Schnellschuss bezeichnen: Bis Weihnachten habe ich mir nie Gedanken über Kameradrohnen gemacht, und dann habe ich jemanden damit gesehen, und zack! Ich brauchte eine Drohne.. Am 27. habe ich sie bestellt, am 29. wurde sie geliefert. Schnellschuss.. <3 Unter dem Video gibt es ein paar kurze Infos über das Teil und was ich mir damit zu tun erhoffe.

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Schon 2006 hatte ich mir mal einen kleinen Modellhubschrauber gekauft. Der war aber in nichts mit dieser Drohne zu vergleichen und konnte einfach im Wohnzimmer geflogen werden. Natürlich war auch keine Kamera verbaut.

Mein kleiner Hubschrauber, Oktober 2006 (vor 10 Jahren..!)
Mein kleiner Hubschrauber, Oktober 2006 (vor 10 Jahren..!)

Was sind „Drohnen“?

„Drohne“ ist wohl ein falsches Wort, das sich aber irgendwie eingebürgert hat. Im Englischen wird „Drone“ sehr selbstverständlich für Multicopter verwendet, deswegen nenne ich meine Drohne auch Drohne. Tatsächlich sind aber Flugmodelle mit mehreren Rotoren gemeint – meistens vier (Quadrocopter) oder acht (Octocopter). Je mehr Rotoren, desto stabiler steht das Modell in der Luft. Während Hubschrauber, also mit nur einem Rotor, nicht so einfach zu steuern sind, sind Multicopter sehr einfach zu steuern. Wenn man beide Steuerknüppel loslässt, schwebt das Gerät einfach von selbst, ohne sich zu sehr zu bewegen.

Bei Drohnen nimmt man außerdem normalerweise auch eine Kamera an, die Videos oder Fotos aufnehmen kann.

Drohnenaufnahmen sieht man hin und wieder mal, zB. in Dokufilmen oder in der Werbung. Ich dachte immer, das wäre unerschwinglich oder vielleicht nur mit Genehmigung erlaubt. Dem ist aber nicht so – ich hatte mich nur nie darüber informiert. Selbstverständlich gibt es einige Regeln und Pflichten, an die man sich halten muss, und insbesondere mit Kameraausrüstung muss man schwer aufpassen, was man an Videos mitschneidet und dann hochlädt.

Selfie mit der Drohne
Selfie mit der Drohne

So viele Ideen!

Wie cool ist das: Herumfliegen und dabei Fotos und Videos machen! Im Hinterkopf hatte ich zukünftige Filmprojekte wie mein Film über die Heidelberger Wege. Da hätte ich genau so eine Drohne brauchen können! Ich hatte mir damals viele Gedanken gemacht, wie ich an schöne Aufnahmen komme und hatte sogar bei der Römerstraße Ladenburg – Heidelberg an einen Überflug gedacht.. Der Kompromiss war dann eine Fahrt mit Inline Skates :D

Mit der Drohne könnte man aber vielleicht auch Hohlwege verfolgen – okay, das ist optimistisch, weil sich Hohlwege meistens in Wäldern verstecken, und Wald = Bäume + Fluggerät, das verträgt sich nicht so. Aber man könnte von einer Lichtung aus aufsteigen und sich einen Überblick verschaffen.

Und man könnte überhaupt tolle Aufnahmen machen, mit Sonne und Nebelschwaden und über große Höhen. Wahnsinn! Wie toll wäre es, jederzeit fast selbst fliegen zu können. So vieles, was man sich von oben anschauen kann!

Aus dem Video
Aus dem Video

Meine kleine Drohne

Nach Weihnachten habe ich mir viele Stunden um die Ohren geschlagen und mich über verschiedene Hersteller und Modelle informiert. Schnell wurde mir klar, dass ich kein doofes Kinderspielzeug mit verwaschenen 480p-Aufnahmen brauche, das nur 30m weit fliegt. Es sollte was Ordentliches sein: Gute Videoauflösung und -Qualität, solide Akkulaufzeit, Bildübertragung in Echtzeit an den Sender oder eine App. Das waren so die Kriterien, die ich hatte.

DJI Phantom 3 – Was sie kann

Da kam ich dann irgendwann auf die DJI Phantom 3 (Standard). Das ist der Vorgänger des aktuellen Modells (Phantom 4) und als Standardversion für mich gerade so noch bezahlbar: 499,- musste ich hinblättern. Sie bringt aber alles das, was ich gerne wollte, und sogar noch mehr. So verfügt sie über einen GPS-Empfänger und loggt automatisch die geflogene Route mit, und sie kann selbstätig zum Startpunkt zurückkehren, wenn zB. das Funksignal verloren geht. Außerdem steht das Modell dank GPS wie ein Brett in der Luft: Mit wenigstens 5 GPS-Satelliten kontrolliert sie stets ihre Position. Erfolgen keine Befehle über den Sender oder die App, bewegt sie sich weder vertikal noch horizontal weg. Man kann völlig getrost eine Minute an den App-Einstellungen herumfummeln, während die Drohne einfach in der Luft abwartet.

Die Drohne kann theoretisch bis zu einen Kilometer weit fliegen – wenn das Signal nicht durch Hindernisse gestört wird. Erlaubt sind allerdings nur Flüge auf Sicht, bei denen man die Flugbewegungen zuverlässig kontrollieren kann. Das wären horizontal max. 200-300m und etwa 100m Höhe.

Video-Livestream

Ganz besonders fasziniert war/bin ich von der Live-Übertragung der Drohnensicht ans Handy (Flight per View = FPV). Dadurch sieht man in Echtzeit das, was die Drohne sieht, man fliegt also fast schon selbst. Die alleinige Steuerung der Drohne per FPV ist allerdings verboten. Man muss sie jederzeit im Blickfeld haben und ihre Flugbewegungen kontrollieren können. Dennoch: Per Live-Übertragung kann man sehr gut kontrollieren, was man filmt oder so es sich lohnt, hinzufliegen.

Neben dem Live-Stream in 720p, den die Drohne ans Handy schickt, speichert sie das Video in voller Auflösung von 1080p auf ihrem Micro-SD-Speicher. Die Kamera hängt an einem Gimbal, der alle Bewegungen der Drohne selbst ausgleicht. Wäre die Kamera statisch befestigt, würde das Video sehr unruhig werden und jede Flugbewegung und jeden Windstoß aufzeichnen. Der Gimbal steuert all diesen Bewegungen gegen und sorgt für sehr ruhige Kamerafahrten.

Steuerung und erste Flüge

Propellermontage vor dem Take-off :D
Propellermontage vor dem Take-off :D

Der erste Flug gestaltete sich mehr als einfach. Motoren an, Steuerknüppel hoch, und das Teil schwebt einfach herum. Im Vergleich zu normalen Hubschraubern oder allgemein Fluggeräten fehlen der Drohne zwei Steuerachsen: Sie fliegt einfach vor/zurück, seitlich nach links/rechts und nach oben/unten. Weiterhin kann sie sich um die Z-Achse drehen („Seitenruder“). Es fehlt das Rollen („Querruder“) und das Nicken („Hochachse“). So braucht man nur sehr wenige Flugbewegungen selbst zu kontrollieren. Kurven fliegt man per rechter Steuerknüppel nach vorn, also Geradeausflug + drehen um die Z-Achse. Ist wirklich fast schon beschämend leicht.

Ein wenig schwierig ist für bisherige Nicht-Modellflieger das Umdenken, wenn die Drohne mit der Nase auf den „Piloten“ zusteuert, weil dann die Steuerung nach links/rechts natürlich vertauscht ist. Mit Hilfe dieser stabilen Drohne kann man diese seitenverkehrte Steuerung aber sehr einfach und schnell lernen. Dennoch taste ich mich erstmal vorsichtig an die Steuerung heran, bis die Drohne mal ein Stück weiter/höher fliegen darf :D Es sieht auch eigentlich sehr unrealistisch aus, wie dieses nicht aerodynamisch geformte Teil in der Luft herumschwebt.. Irgendwie habe ich noch immer Schiss, dass sie einfach irgendwann runterfällt :D

Die Landung ist so einfach wie der Start: Einfach sanft nach unten steuern, und sobald die Drohne auf dem Boden aufsetzt, Steuerknüppel loslassen (-> Motoren im Leerlauf) oder Gas nach unten ziehen (-> Motoren gehen aus). Leider ist Wetter und Witterung derzeit nicht so geeignet für nette Flüge und tolle Bilder. Das kommt dann noch..!

 

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