Ärgern über Alice

Ich muss mich mal wieder ärgern, oder nein, ärgern tue ich mich so oder so, ich muss den Ärger nur schriftlich festhalten für die Nachwelt.. ^^ Aber holen wir doch weit aus und fangen von vorne an.

Also, als ich im März letzten Jahres in diese schöne *räusper* Wohnung eingezogen bin, habe ich DSL bei Alice beauftragt. Als Internetsüchtling würde ich sowas natürlich online bestellen – ging aber nicht, weil bei der Adresseingabe meine Hausnummer „2/3“ nicht angenommen wurde – böser Slash, daher musste ich zum antiquierten Telefon greifen und das Ganze bestellen. Ich weiss nicht mehr sicher, was ich am Telefon gesagt habe, würde zu 95% aber vermuten das da: „ich hätte gerne eine Internet Flat an meiner Adresse so und so“. Internet Flat, NICHT Internet und Festnetz Flat, denn wenn ich aus meiner Ausbildung bei der Telekom bis 2003 eines mitgenommen habe, dann war es, dass telefonieren von Festnetz zu Festnetz sehr günstig ist und es sich dabei um Beträge von unter 10 ct/Min handelt. Außerdem telefoniere ich eh nicht viel. Was soll ich also mit einer Festnetz Flat?
Gut, und was bekam ich? Natürlich eine Internet + Festnetz Flat. Das stellte ich ungefähr ein halbes Jahr später fest, ärgerte mich eine Zeitlang, ganz besonders, als der Grundpreis erhöht wurde (1 Jahr ab Bestellung lang gabs den Tarif irgendwie 5 Euro billiger). Zu diesem Zeitpunkt war Alice schon von O² übernommen worden („Alice ist jetzt bei O² zu Hause!“) und seitdem konnte ich mich leider nicht mehr in meinen Online-Account einloggen. Davor bei Alice ging es problemlos, danach bei O² nicht mehr. Egal – ich griff also wieder zum Telefon und sagte, dass ich bitte den Tarif OHNE Telefon Flat haben wolle. Das war unüberlegt und ein Fehler, aber dazu komme ich gleich.

Leider konnte ich, weil ich mich nicht in den Account einloggen konnte (trotz korrekter Daten, die mir zugesendet worden sind), nicht meine eigenen Telefonrechnungen anschauen, die nur online verfügbar sind. Ich bekam lediglich Mails zugesendet, in denen stand, dass online eine neue Rechnung mit dem Betrag xx,xx EUR einzusehen sei. Das war mir bis dahin relativ egal, weil Flatrate = fester Pauschalpreis, der sich kaum änderte. Der erste Rechnungsbetrag nach der Tarifumstellung belief sich auf etwas über 60 EUR, was mich aus den Socken kippen ließ, denn bisher waren es so etwa 30 EUR. Ja, leider konnte ich ja nun keinen Blick in die Rechnung werfen. Folgende Versuche unternahm ich, um in mein Konto zu kommen – um der Spannung zuvor zu kommen: ich habs noch immer nicht geschafft -.-

  • online Passwort-Rücksetzung: nicht möglich. Mein Login (= meine Festnetznummer ….) wurde nicht als eindeutig identifiziert ……. WTF? Nicht eindeutig? …
  • Anruf auf der kostenpflichtigen Service-Hotline inkl. Werbegedudel NICHT in der Warteschleife, sondern schon danach, direkt bevor jemand rangeht .. Man sagte mir, man werde mir gerne eine SMS mit neuem Passwort zusenden. Ich wartete etwas ungeduldig eine Stunde lang …
  • … und rief nochmal an (inkl. kostenpflichtige Werbung …), um nachzufragen, wie lange es denn dauern möge, eine SMS zu senden. Der Herr – ein anderer als vorher – meinte, das könne bis spätestens morgen dauern. Ich wartete also den nächsten Tag auch noch sowie die restliche Woche – ohne SMS.
  • Ich rief also nochmals an, höchst erfreut über die Werbung auf meine Kosten. Nun sagte man mir, dass man per Telefon kein Passwort zurücksetzen könne und man könne es schon gar nicht per SMS zusenden. Kopf -> Tisch, Tastatur -> Wand … Für ein Passwort möge ich doch ein formloses Schreiben + beidseitige Personalausweiskopie PER POST einsenden. Alter, spinnen die? Kriegen ihre dumme Passwortrücksetzung nicht zum Laufen und ich soll dafür Kopien besorgen, irgendwas schreibseln UND noch 55 Ct für die Marke zahlen?
  • Im selben Telefonat fragte ich noch, ob man mir Auskunft erteilen könne über den Inhalt der hohen Rechnung. Das konnte man und ich erfuhr, dass der Tarifwechsel mir mit satten 30 EUR berechnet wurden. Davon wurde im Telefonat rein gar nichts erwähnt …. Ich war sauer. Nein, ich war noch saurer ..
  • Sehr zähneknirschend machte ich das Schreiben fertig und warf es am folgenden Tag Anfang Juni ein.
  • Ich wartete eine Woche. Eine neue Rechnungs-Infomail erreichte mich, mit 54 EUR Rechnungsbetrag. Ich kochte.
  • Ich wartete zwei Wochen.
  • Ich schrieb eine Mail, ob mein Brief eingegangen sei – keine Antwort.
  • Ich wartete eine weitere Woche und schrieb eine weitere Mail. Keine Antwort.
  • Ich wartete noch 3 Tage oder so und schrieb eine bitterböse, aber höfliche Mail mit der Drohung zu kündigen. Zwei Tage später berichtete Bommel mir, dass O² angerufen habe, als ich an der Uni gewesen sei, und dass kein Schreiben von mir eingegangen sei (ALTER!) und wenn ich ein neues Passwort wolle, dann müsse ich Persokopie usw. einsenden. Ich hatte dann erstmal die Nase voll und unternahm nichts.
  • Dann schrieb ich wenige Tage später nochmal eine böse Mail, in der ich sagte, dass ich sehr sauer bin, dass man mir nicht auf meine Mails antwortet und ich telefonisch leider nicht gut erreichbar sei. Und wenn sie es nicht auf die Kette kriegen, mir ein blödes Passwort zu senden und mir Zugriff auf meinen Account zu gewähren, mir eben die verdammten Rechnungen auf Papier zusenden sollen.

Die Rechnungen sind heute gekommen. Ich stellte mehrere Dinge fest. Für 22 Anrufe ins deutsche Festnetz (wir suchen ja derzeit Wohnungen und machen somit einige Anrufe..) mit insgesamt 46 Minuten Gesprächszeit wurden uns 11 EUR netto angerechnet. Ein Betrag, der mir SEHR hoch erschien, denn, wir erinnern uns – von der Telekom hatte ich mitgenommen, dass Festnetz-Festnetz sehr günstig ist. Festnetz-Mobil oder umgekehrt sowie Mobil-Mobil ist recht teuer, aber Festnetz-Festnetz dürfte nur einen sehr kleinen Betrag ausmachen … Ich schaute (leider erst jetzt) in die Tarifoptionen. Und musste erkennen, dass hier pro Festnetz-Festnetz-Minute 22 (in Worten: ZWEIUNDZWANZIG) Cent berechnet werden. Das ist mehr als die kostenpflichtige Service-Hotline von O², die mit 14 Ct zu Buche schlägt. Ich dachte ich krieg ne Krise.

Mit diesem Tarif kann man ins umliegende Ausland für 7,9 Ct/Min telefonieren und sogar in die USA kostet es nur glaube 19 Cent, und innerhalb Deutschlands werden wir mit 22 Cent/Minute beraubt? Herzinfarktrisiko ist heute bei mir merklich angestiegen. Lustigerweise können wir jetzt günstiger mit dem Handy telefonieren als mit Festnetz, pro Handyminute müssen wir 15 Cent hinlegen. Ich wiederhole nochmal: 22 Cent/Minute von Festnetz zu Festnetz innerhalb Deutschlands! Zu meiner Zeit bei der Telekom, ja gut, das ist 9 Jahre her, wäre das undenkbar gewesen. Da hatten wir Beträge von 4-5 Cent oä.

Da trifft mich der Schlag.

Ins Ausland günstiger als national! .. Logische Preiskalkulierung

Außerdem steht in den Tarifoptionen, dass Rechnungen auf Papier 2,50 € pro Rechnungen extra kosten. Bestimmt werden sie mir die jetzt berechnen – freundlicherweise wurden mir die Rechnungen seit Februar zugesendet, wir würden somit also auf einen weiteren Betrag von 15 EUR kommen.
Wenn ich nicht die Hoffnung hätte, dass wir/ich eh bald ausziehen, würde ich den Mistladen sofort kündigen -.-

Allerdings räume ich Fehler ein, und zwar, dass ich vor dem Wechsel von Flat auf Nichtflat nicht in die Tarifbedingungen geschaut hatte, in der überheblichen Annahme, dass es keine wesentlichen Änderungen an den Preisen geben könne. Arrrr…

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