22. Juli 1827 – Forschung zur Heilung des Wahnsinns

Der heutige Zeitungsartikel ist…. merkwürdig. Vielleicht von Wahnsinn geprägt :D Es ist nicht nur das episch-höllische Zusammenpressen von möglichst vielen Wörtern in einen Satz, der als Lehrbeispiel für umständlichen Satzbau gelten kann. Auch nicht, dass es hier um „Wahnsinn“ geht, ohne diesen Wahnsinn irgendwie näher zu definieren.

Sondern auch, dass dieser Typ offenbar eigentlich nur nach Geld fragt, um seine Forschungen weiterführen zu können. Und natürlich, dass er gar kein Mediziner ist, sondern sein umfangreiches Wissen im Selbststudium erlangt hat.

Oh man. Ob ihm jemand Geld gegeben hat?

Gesundheitskunde.

Heilung des Wahnsinns.

Durch eine lange anhaltendes und tiefes Studium des Wahnsinns und dessen psychischer und physischer Heilung geleitet, möchte ich gern meine Art der Heilung, welche sich selbst an unheilbar erklärten Wahnsinnigen erprobte, in ihren wichtigsten Hauptmomenten, noch bevor ich, vielleicht erst nach Jahren, die eigentlich wissenschaftliche Ausführung und Begründung derselben dem Publikum darlegen kann, allen denjenigen Ärzten mitteilen, welche mir hierin zu vertrauen geneigt sein sollten.

Dagegen bitte ich um einen Dukaten Belohnung, in der Hoffnung, dass man ein solches Unternehmen gern unterstützen wolle, meine Studien über jenen wichtigen Gegenstand in der Heilkunde, besonders der philosophischen, ungehindert fortsetzen zu können, um vielleicht zu nicht unbedeutenden Ansichten und Resultaten zu gelangen.

Jede freie Mitteilung hierin aus den Geschichten der Gemütskranken und deren Behandlung wird mir sehr willkommen sein, und die Wissenschaft selbst in der Folge fördern.

Übrigens bekenne ich, nicht den Namen eines promovierten Arztes zu führen, sondern durch Privatstudien zu dieser Art der Forschung gekommen zu sein.

Karlsruhe. Carl [*]ehrlich

Allgemeiner Anzeiger der Deutschen am 22. Juli 1827, S. 1, Quelle

Schaust du zu lange in den Wahnsinn, schaut der Wahnsinn irgendwann auf dich ^^

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