Katzenstress mit glücklichem Ausgang..

Meine Katze war 2 Tage verschwunden. 2 Tage ist ja erstmal eigentlich nicht viel für ne Katze, könnte man normal sagen.. Für die Luna aber schon. Die ist morgens immer da und wartet bis ich sie reinlasse. Und mit immer meine ich 99% der Tage. Und zu 80% der Fälle ist sie nachmittags/abends auch da, wenn ich nach Hause komme: sie und Lopi holen mich dann vom Parkplatz ab.
Am Samstag bin ich morgens um 9 weg und kam abends um 10 nach Hause – keine Katze da. Untypisch.. Habe mich ein bisschen gesorgt, aber erstmal keine großen Gedanken gemacht.
Sonntag morgen war sie auch nicht da. Da gehen die Sorgen dann richtig los.. Denn das ist dann schon sehr untypisch. Also hab ich die Straßen abgelaufen und nach einer toten Katze Ausschau gehalten. Keine tote Katze glücklicherweise.. Aber dieser Tag wurde schlimm. Es sind die Gedanken, die einen fertig machen. „Wenn sie kommen KÖNNTE, dann würde sie auch kommen“. Und da ist einfach auch was dran, wenn sie sonst eben IMMER mindestens 2x am Tag vorbeischaut..

Letztes Jahr war ja mein Kater erst 5 Tage verschwunden und ich war einfach nur fertig. Zum Glück tauchte er durch merkwürdige Umstände wieder auf (er war nur 50m vom Haus entfernt aufgesammelt worden und zu einer Katzenauffangstation gebracht worden..). So viel Glück hat man aber glaub ich kein zweites Mal.
Als ich dann gestern nachmittags bis abends bei McDonalds war, hab ich dort schon immer an die kleine Katze gedacht. Es ist wie ein schweres Gewicht auf der Brust. Manchmal denkt man nicht dran, aber es kommt immer wieder: wo ist die Katze hin? Ist sie für immer weg? Was ist passiert? Abends kurz vor 10 kam ich dann nach Hause und da fiel mir ein, dass ich die Katze der Nachbarin schon einige Monate nicht gesehen habe und ich eigentlich immer fragen wollte, wo sie hin ist. Da kam mir dann der Gedanke, dass vielleicht in der Gegend jemand lebt, der Spaß dran hat, Katzen einzufangen und sie aus Spaß zu töten.
Und da wars dann mit jeglicher Fassung vorbei .. Ich konnte nur noch dran denken, dass die Luna vielleicht im Augenblick einen qualvollen Tod stirbt. Eigentlich wollte ich nicht dran denken, aber wenn ich versuchte, mich selbst abzulenken, dachte ich, dass es unfair ist, wenn sie irgendwo leidet und ich versuche nicht an sie zu denken, und so zwang ich mich im Grunde, doch dran zu denken und das macht richtig fertig.

Um halb 11 machte ich mich im Regen auf die Suche, der Kater begleitete mich. Eine Dreiviertelstunde lief ich die Straße am Haus entlang und rief sie. Hören konnte man eh kaum was (wegen Regen und dem Bach in der Nähe), aber irgendwie dachte ich, ich kann nicht zu Hause sitzen und mich mit irgendwas beschäftigen, während sie vielleicht stirbt.. Es ist wirklich schlimm. Im Bett dachte ich dann, dass wenn wirklich jemand die Katze gecatnapped hat, ich dann wohl nie erfahre was mit ihr passiert ist, und wünschte ihr im Grunde wenigstens einen schnellen und nicht so grausamen Tod. Und dachte auch, dass wenn die Nachbarskatze auf diese Weise verschwindet und ein paar Monate später die Luna .. ist Lopi dann der nächste?
Diese Ungewissheit, was mit dem Tier ist, macht einen wirklich kaputt. Man denkt, dass man doch irgendwas machen muss, fühlt sich aber im Grunde hilfos, und man hat dauernd Bilder von einer leidenden oder toten Katze vor Augen.
Das Einschlafen war nicht grad einfach.

Kurz nach 5 wachte ich auf, weil ich (bei offenem Fenster) irgendwo eine Katze laut miauen hörte. Sofort zog ich mich an und ging wieder raus, nochmal ein bisschen rufen. Das Miauen war dann natürlich weg.
Als ich langsam wieder nach Hause ging und dabei noch immer rief, antwortete mir ein Miauen. Ich rief immer weiter und ging weiter und erhielt miauende Antworten, die sich aber nicht auf mich zubewegten. Irgendwann kam ich am Parkplatz an einem Lieferwagen an und im Dunkeln sprang mein Kater unter dem Auto vor, von ihm kam das Miauen ^^ Schon ein lieber guter Kerl, mein Lopi. Allerdings fiel mir auch auf, dass das untypisch ist. Normalerweise kommt er immer zu mir gewetzt. Er wartet nicht, bis ich zu ihm gehe, sondern er kommt mir entgegen. Aber hier hat er definitiv einfach auf mich gewartet.
Also kniete ich mich hin und versuchte im Dunkeln unter dem Lieferwagen was zu erkennen. Vielleicht hatte sich meine angefahrene Luna ja dahin geschleppt und kam nicht mehr weg, und Lopi hat sie gefunden. Gesehen hab ich allerdings nichts und Lopi kam mit mir wieder ins Haus.
Ich versuchte wieder zu schlafen, was mir schwer fiel, nach einer halben Stunde wollte der Kater dann auch wieder raus. Dann begannen die Nachbarn Terror zu machen (1. Schultag.. haha) und das Schlafen gestaltete sich schwierig. Dann klappte das doch und ich erinnere mich, dass ich davon träumte, dass meine beiden Katzen wieder bei mir sind.. Trügerisch, das kannte ich auch daher, als Lopi verschwunden war – dass man davon träumt dass er zurückkommt und das Leben ist wieder leicht und schön, und dann wacht man auf und denkt wieder dass man im Schlamm versinkt und man keine Luft mehr bekommt, weil das Tier noch immer weg ist.
Als nächstes hörte ich Nachbarn vor meinem Fenster vorbeilaufen und dann aufgeregtes Gequake von einer Katze, die angelaufen kam. Umgehend sprang ich auf, vor der Terassentür saß die Luna.
Man kann sich die Erleichterung nicht vorstellen, wirklich nicht.. Es ist ein bisschen wie „Licht am Ende des Tunnels“, auf einmal fühlt man sich wie aus einem engen dunklen Raum zurück ans Licht gebracht.
Und die Luna war echt aufgedreht, die hörte nicht auf zu miauen und stürzte sich wie ausgehungert aufs Futter, das ich ihr gleich hinstellte. Ich kletterte wieder ins Bett und die Luna kam jede Minute angerannt, sprang zu mir, schnurrte und miaute, als ob sie mir erzählen wollte was passiert ist, und flitzte dann zurück zum Futter.

Bevor ich mit meiner Katze im Arm wieder einschlief, dachte ich zweierlei Dinge. 1) Hoffentlich ist das nicht wieder ein Traum und ich wache dann doch auf und die Katze ist immer noch weg .. Und 2) reimte sich mir ein Bild zusammen, was los war..
Denken wir daran: Katze würde kommen, wenn sie könnte, dh. sie konnte nicht. Sie schiebt nen Mordshunger und ist echt aufgedreht, als sie nach Hause kommt, dh. es scheint nicht als sei sie mal eben spontan 2km gelaufen, sondern hatte GERADE EBEN erst was erlebt. Und dieser Lieferwagen, an dem mein Kater wartete…
Ich nehm inzwischen an, dass sie am Samstag irgendwie in den Van geschlüpft ist und der Besitzer hats nicht gemerkt, vllt musste er was ausräumen und die Tür stand länger offen.. Und den Samstag und Sonntag über war sie eben da drin, weil Sonntags arbeitet der Besitzer (Schreiner oder so) ja nicht. Vielleicht hat sie mich rufen hören, aber ich hab sie nicht miauen hören beim Bachrauschen und Regen.. Aber der Kater hat sie vielleicht schon gehört. Und als der Besitzer heute morgen zur Arbeit fuhr, ist sie rausgekommen, so gegen 7, das würde passen ^^ Zum Glück wars an beiden Tagen nicht so heiß.. Aber der Besitzer wird sich sicherlich über völlig zerstörte Inneneinrichtung freuen dürfen. Wenn diese Katze genervt/böse/ängstlich ist, dann besteht sie nur aus Krallen und Zähnen, ich kenn das..

Oh man, noch mal Glück gehabt…

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