16. Juli 1871 – Krieg als Erholungsexkursion
Hach, wie gut diese Kriege doch tun. Wenn man mit den Kameraden fremde Länder besucht, das gesunde Klima genießt und endlich mal ordentlichen Wein trinken kann. Sollte jeder mal machen!
Obwohl ich schon mein ganzes Leben eine enge Freundschaft zu allem Virtuellen pflege und ich mich eindeutig als Geek sehe, liebt mein zweites Ich auch die Welt draußen – das „richtige Leben“. Ich bin gern unterwegs, habe mit Geschichte & Archäologie Fächer studiert, die nicht viel mit IT zu tun haben und ich mache mir viele Gedanken über das, was über den Horizont des Alltags hinausgeht.
Die Beiträge in der Real Life-Kategorie sind so unterteilt:
Hach, wie gut diese Kriege doch tun. Wenn man mit den Kameraden fremde Länder besucht, das gesunde Klima genießt und endlich mal ordentlichen Wein trinken kann. Sollte jeder mal machen!
Ein junges Fräulein aus angesehener Familie, ein junger Draufgänger, der vergiftet wurde – dieser Prozess wirft viele Fragen auf und erregte das Interesse der Öffentlichkeit vor 169 Jahren.
Heute geht es um „Food Design“: Bei Nahrungsmitteln wurde schon 1901 nachgeholfen, damit sie besser und frischer aussehen. Das sorgt für Unmut und gilt als Täuschung der Konsumenten – ein Problem, das wir in vervielfachter Form auch heute noch haben.
Yeah, wieder ein Thema, das (mir) hierzulande völlig unbekannt war! Es geht um den weit ausufernden und letztlich gewalttätigen Streit zwischen Arbeitnehmern und dem Arbeitgeber in den USA am Ende des 19. Jahrhunderts.
Wäre es nicht toll, wenn ein Luftschiff aus dem Deutschen Reich, gesteuert von Graf Zeppelin höchst persönlich, als erstes Schiff überhaupt den Nordpol erreichte? Dieses Vorhaben jedenfalls wurde 1909 angekündigt.
Wenn das Auge nicht zu retten ist … dann setze doch einfach das Auge eines Kaninchens ein. Funktioniert ja vielleicht auch!
Der heutige historische Zeitungsbericht befasst sich mit dem Entstehen von Sommersprossen – an denen eine schlechte Verdauung mit Schuld sein soll – und mit welchen Mitteln man Sommersprossen los wird.
Der Beitrag vom 7. Juli 1905 erschien in der Berliner Volks-Zeitung und berichtet zunächst davon, dass in den öffentlichen Berliner Telegrammannahmestellen kein hochwertiges, rotes Löschpapier mehr zur Nutzung ausliege, sondern nur noch billiges graues Löschpapier. Die Kunden seien sehr betrübt über diese übermäßige Sparmaßnahme.
Der Straftatbestand der Majestätsbeleidigung existierte in Deutschland bis Ende 2017. Majestäten beleidigt man eben nicht. Wegen der Böhmermann-Affäre wurde der Paragraph dann schließlich abgeschafft. Im 19. Jahrhundert war er natürlich noch brandaktuell. Um eine Gerichtsverhandlung im Dunstkreis von Majestätsbeleidigung geht es auch im heutigen Beitrag aus einer historischen Zeitung :D Kurz zur Vorgeschichte: In Neustadt an der Weinstraße im heutigen Rheinland-Pfalz sollte ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. gebaut werden. Dazu wurde der Brauereibesitzer Grisel zur Zeichnung gefordert – ich nehme an, es ging um eine Grundstücksüberlassung o.ä., die Grisel unterzeichnen sollte. Das sah Grisel aber nicht ein. Nicht für Kaiser Wilhelm. Für den preußischen Politiker Eugen Richter schon, sogar sehr gerne, aber nicht für Kaiser Wilhelm. Uff! Die Vertretung des Kaisers war nicht erfreut und versuchte, Grisel für seine Aussage zur Rechenschaft zu ziehen. Eine direkte Majestätsbeleidigung ließ sich nicht konstruieren, also bemühte man den sogenannten „groben Unfug„. Dafür …
Heute ist der 4. Juli und damit der Amerikaner liebster Feiertag (oder einer der liebsten): Der Tag der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1776, mit der sie sich vom Kolionalherren, dem britischen Empire, lossagten und eben unabhängig wurden. Oder werden wollten, denn die Engländer ließen diese Bestrebungen nicht auf sich sitzen. Der Unabhängigkeitskrieg zog sich von 1775 mehrere Jahre hin und wurde erst 1783 mit dem Frieden von Paris offiziell beendet. Der Unabhängigkeitstag ist also eigentlich ein Konstrukt, das mit der historischen Wirklichkeit nicht so viel zu tun hatte.
Der heutige Zeitungsbericht erzählt von der zunehmenden Verbreitung von Fernsprechanlagen (neudeutsch: Telefonanschlüssen :D) in Berlin. Ich finde ihn richtig interessant: Er zeigt nicht nur auf, wie viele Telefonanschlüsse es Anfang Juli 1881 schon gab (rund 300) und dass es zahlreiche weitere Bestellungen gibt, sondern es gibt noch weitere Einblicke.
In dieser Nachricht geht es um die „Impfreise“ eines Dr. Löwe, der in der Zeitung seine geplanten Impfstationen um den Ort Tempelburg in den nächsten Wochen bekannt gibt. Er scheint mehrmals wöchentlich von Dort zu Dorf zu reisen und dort die Impfungen zu verabreichen.
Eine Moorleiche wurde im Brillenmoor bei Lehe, beide heute Stadtteil von Bremerhaven, gefunden. Und keiner weiß, wohin damit. Nach über einer Woche liegt sie noch immer im Moor.
Durch die Globalisierung gelangten nicht nur begehrte Kolonialwaren nach Europa, sondern auch Schädlinge, die hier bislang unbekannt waren. Darüber lesen wir im heutigen Bericht, den ich in der Vossischen Zeitung gefunden habe. Es geht um das Erscheinen des „Colorado-Käfers“ in Mühlheim, der heute als Kartoffelkäfer bekannt ist. Colorado-Käfer wurde das Viech zunächst genannt, weil es sich aus seiner ursprünglichen Heimat Mexiko zunächst auffällig in Colorado ausgebreitet hatte, bevor es später auch in Europa erschien. Diese Käfer ernähren sich von Kartoffelpflanzen und brachten Landwirte um ihre Ernten. Um die Ausbreitung des Kartoffelkäfers zu stoppen, wurden, wie wir im Artikel unten lesen können, ganze Felder abgebrannt. Geholfen hat es letztlich nichts, der Käfer ist mittlerweile weltweit verbreitet, wie im Wikipedia-Artikel nachzulesen ist. Über die amtlichen Untersuchungen betreffs des Erscheinen des Colorado-Käfers entnehmen wir dem „R. u. St.-Anz.“: Am 27. d. M. begab sich auf Veranlassung des Ministers für die landwirtschaftlichen Angelegenheiten der …
Dieser Beitrag in der Berliner Volks-Zeitung am 30. Juni 1907 ist vermutlich mit einem Augenzwinkern zu lesen :D Das Ganze liest sich wie ein Drehbuch für eine Komödie: Es wird über einen Streit im italienischen Parlament berichtet, der sich „gestern“ ereignet hätte. Wer schon immer wissen wollte, wie man sich gepflegt auf „wilhelminisch“ beleidigt, der bekommt hier einen Eindruck.