17. Februar 1878 – Geheimmittelchen oder Revolver gefällig?
Historische Werbeanzeigen finde ich immer interessant, weil sie viel über die Gesellschaft aussagt. Heute schauen wir uns ein paar Anzeigen aus dem Jahr 1878 an.
Ein Bekannter sagte mir mal: „Heute ist heute. Wen interessiert, was früher mal war?“. Stimmt, heute ist heute und deswegen relevant. Aber hey, die Zeitspanne von gestern bis zur Entstehung der Erde ist deutlich länger als die 24 Stunden heute, da wird doch wohl noch anderes interessantes Material dabei sein!?
Ohja :D Menschen haben zu allen Zeiten Interessantes gemacht und erlebt. Von wegen langweilig! Deswegen habe ich auch Geschichte und Archäologie studiert.
In dieser Kategorie geht es um die interessanten Dinge, die Geschichte zu bieten hat (zumindest einen kleinen Teil der interessanten Dinge), und darum, wie es ist, Geschichte zu studieren.
Wenn du dich für historische Karten interessierst, dann findest du die allerdings in der eigenen Kategorie Karten & GIS sowie unter dem Schlagwort Historische Karte.
Historische Werbeanzeigen finde ich immer interessant, weil sie viel über die Gesellschaft aussagt. Heute schauen wir uns ein paar Anzeigen aus dem Jahr 1878 an.
Aus Russland wird eine kuriose Geschichte über einen knauserigen Zaren und seinen italienischen Schneider gemeldet, während „Arbeiterkreise“ kürzere Arbeitszeiten für die Arbeiterschaft fordern.
Wer hat nicht die riesige Explosion im Hafen von Beirut vor zwei Tagen gesehen? Dramatisch und unvorstellbar. Dabei gab es hier bei uns vor fast 100 Jahren, nämlich am 21. September 1921, eine ähnliche Explosion. In Oppau, heute Stadtteil von Ludwigshafen bei Mannheim, explodierten in einem Stickstoffwerk der BASF, heute der größte Chemiekonzern der Welt, früher als Badische Anilin- und Sodafabrik bekannt, rund 400 Tonnen Ammoniumsulfatnitrat, ein Düngemittel.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert hatte die Auswanderung stark zugenommen, im Bericht unten steht, dass allein im April 1903 92.000 Menschen in New York angekommen sind, jährlich seien das rund 700.000 Neuankömmlinge allein in den USA. Der heutige Artikel aus dem Jahre 1903 bietet insgesamt einen gut lesbaren und ziemlich interessanten Überblick darüber, wer warum wohin unter welchen Umständen auswandert.
Heute vor 113 Jahren stand in der Zeitung, dass sich die schwelenden außenpolitischen Konflikte in Europa endlich beruhigt hätten. Alle offenen Fragen seien gelöst .. aber das wäre zu schön, um dauerhaft wahr zu sein. Exakt sieben Jahre später brach gerade der 1. Weltkrieg aus.
Jahrhundertelang machten Piraten aus Marokko, Algier, Tunis und Tripolis das Mittelmeer unsicher. Die heutige Quelle thematisiert diese Piraterie.
Eine junge Frau bringt sich um, weil sie ihrem Mann verschwiegen hat, Jahre vorher eine Beziehung ohne Trauschein, aber mit Kind gehabt zu haben.
Heute haben wir zwei Artikel: Einer behandelt einen schockierenden Kindesmissbrauch durch Priester in Kiew, der andere ertrunkene Frauen, weil für Damen keine Rettungsschwimmer zur Verfügung stehen.
Die heutige Nachricht fand ich fast schon versteckt auf S. 4, also im hinteren Teil der Zeitung, umgeben von Werbeanzeigen :D Aber ich bin froh, dass ich drüber gestolpert bin, denn es geht um einen Spendenaufruf wegen eines tragischen Unglücks. Am 10. Juli, also zwei Wochen vor diesem Aufrauf, war der gesamte kleine Ort Brotterode in Thüringen innerhalb kürzester Zeit mitten am Tag bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Um 1900 kämpften in vielen Ländern Frauen für das Frauenwahlrecht. Aber nicht alle Frauen, manche traten auch dagegen ein – und um diese Frauenliga gegen Frauenwahlrecht geht es heute.
Der heutige Zeitungsartikel ist…. merkwürdig. Vielleicht von Wahnsinn geprägt :D Es ist nicht nur das episch-höllische Zusammenpressen von möglichst vielen Wörtern in einen Satz, der als Lehrbeispiel für umständlichen Satzbau gelten kann. Auch nicht, dass es hier um „Wahnsinn“ geht, ohne diesen Wahnsinn irgendwie näher zu definieren. Sondern auch, dass dieser Typ offenbar eigentlich nur nach Geld fragt, um seine Forschungen weiterführen zu können. Und natürlich, dass er gar kein Mediziner ist, sondern sein umfangreiches Wissen im Selbststudium erlangt hat.
Oha, ein amerikanischer Präsident missbraucht sein Amt? Feuert gute Leute und setzt seine eigenen ein? Begnadigt Leute, die nicht begnadigt werden sollten? Und das alles 1868?
Heute wenden wir uns einer kuriosen Gerichtsverhandlung zu. Eine junge Frau ist gestorben, sie hat sich erschossen. Einen Monat darauf hat sich auch ihrer Verlobter umgebracht. Der Vater des Mädchens verklagt den Vater des jungen Mannes, denn der Vater hätte das Mädchen derartig beleidigt, dass sie sich deswegen umgebracht habe.
Der Grabenkrieg ab 1916 war für die Teilnehmer eine einzige traumatische Erfahrung, und die Fotos der kraterübersäten Mondlandschaft, die die Kämpfe hinterlassen haben, unterstreichen das. Heute schauen wir uns an, wie darüber 1916 berichtet wurde.
Bevor wir uns den Weiten des Alls und den Wundern zuwenden, die sich darin verbergen, schauen wir erst auf die Studentenschaft. Hier geht es mal wieder um verletzte Ehre (oder sowas, wer weiß das schon). Der eine beleidigt den anderen, der wünscht daraufhin ein Duell auf Leben und Tod.